Die Pfefferminze ist eine hybride Pflanze, die flache Wurzeln ausbildet und sich rasch und wohlriechend in verschiedenen Kontexten ausbreitet. Die Pfefferminze ist auch der Namenspatron des Raums, den „eine Erfahrung“ auf der documenta 14 in Kassel belegt – ein Haus zum Arbeiten, Kochen, Lesen und Sich-Begegnen, das seit Januar 2016 nährende Beziehungen zwischen den Mitwirkenden, Pädagog_innen und Studierenden sowie der Nachbarschaft pflegt. Im Peppermint finden regelmäßig Treffen der Studierendengruppe Membrane, der Kasseler Bürger_innen (durch das House of Commons) und des Nähkreises Lose Fäden statt.
Während der documenta 14 befinden sich die Bestände der Bürobibliothek von Lucius und Annemarie Burckhardt (1925–2003 und 1930–2012) im Peppermint. Die Praxis dieser beiden an der Universität Kassel tätigen Querdenker hat den von „eine Erfahrung“ entwickelten Ansatz, sich eine Stadt durch das Spazieren zu erschließen, maßgeblich beeinflusst.
Im Peppermint findet man Terminal, einen nur wenige Quadratmeter großen Raum der Stille, in dem es nur einen Stuhl, einen Tisch, eine Lampe und ein Paar Schallschutz-Kopfhörer gibt. Besucher_innen können den Raum für eine Pause, zum Durchatmen, Entschleunigen, Sich-Ordnen, Sich-Lockern und zur stillen Besinnung nutzen. Diese Aktivitäten – oder Anaktivitäten – sind auch Bestandteil des komplexen Wurzelsystems des Peppermint, das aus Flanieren, Zuhören, Lesen, Kartieren, Weben, Geschichten-erzählen und Essen besteht.