Dieses Klangkunstwerk beginnt mit einem Sprung, einer Lücke in der Zeit (Exil, Einwanderung, Generationenfolge, Zögern und Anhänglichkeiten, Menschenleere) und nimmt Bezug auf das Gegenwartsphänomen namens „Migranten“. Angesichts der weit verbreiteten Missverständnisse und negativen Klischees, mit denen Migranten konfrontiert sind, will Halida Boughriet deren Stellenwert als Individuen durch ihre Stimmen und Körper vermitteln. Das Prinzip der Performance versteht die Künstlerin in diesem Zusammenhang als eine Verwendung von Zufallsgeräuschen, wechselnder Instrumentierung, interdisziplinären Verflechtungen, Redefrüchten, historischem Tonmaterial, Collagen sowie heterogen zusammengefügten Atmosphären und Registern. Die Poesie der Stimmen ist mehr als nur eine Frage des Vortrags. Sie gestaltet Sprache auch mit Blick auf ein Zertrümmern von Deutungsrahmen, ein Infragestellen von Strukturlogiken und ein Bekenntnis zur Stimme kraft ihres historischen, mnemonischen und körperlichen Wesens.
Postproduktion, Tonbearbeitung: Quentin BALPE.