Zwehrenturm

Zwehrenturm, Foto: Mathias Völzke

Alles richtet sich nach dem Wind, woher er weht und wie stark. Wenn der Wind aufwärts steigt, wird der Zwehrenturm zum Schornstein, und erinnert mich an eine Fabrik - der Kunstmarkt als Industrie. Aber die Rauchschwaden verbinden sich auch mit den Wolken am Himmel, wie ein Schulterschluss. Wenn der Wind abwärts zieht, wird das Fridericianum zu einem Haus in Flammen, in wattigen Dampf gehüllt, die Sirenen der Feuerwehr in dumpfer Ferne. Später, wenn er absinkt, legt sich der Rauch auf den Boden, Unschärfe greift um sich. Der Nebel flüstert die Geschichten des Hauses denen zu, die vorbeigehen, erzählt über die dunkle Zeit, lange ist es nicht her, von verbannten Büchern, brennend, auf dem Vorplatz, und von einer Bibliothek, ausgelöscht.

Gepostet in Öffentliche Ausstellung
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