Obwohl seine bekanntesten Bauten heute in München und St. Petersburg stehen, begann die Laufbahn des Künstler-Architekten Leo von Klenze eigentlich in Kassel. Hier beauftragte ihn Jérôme Bonaparte, Herrscher des kurzlebigen Königreichs Westphalen, mit dem Bau des Ballhauses neben dem Schloss Wilhelmshöhe, ebenfalls ein Ausstellungsort der documenta 14. Klenze verbrachte danach viele Jahre in Athen am Hof des aus Bayern stammenden Königs Otto I. von Griechenland. Er wirkte dort unter anderem an einem neuen Städtebauentwurf für die griechische Hauptstadt mit, der in großen Zügen bis heute die Stadtgestalt der Metropole bestimmt. Von Klenze malte außerdem unzählige Male die Akropolis und nutzte den Parthenon als Vorbild für seinen pompösesten Zierbau: ein Nachbau in Originalgröße namens Walhalla, der noch heute über den Ufern der Donau südlich von Regensburg thront.