Mit den Tänzern Stève Paulet (Ensembe les gens d’Uterpan), Kostas Tsioukas (Athen) und Vortänzer_innen Ioanna Angelopoulou, Anna Apergi, Myrto Delimichali, Stella Dimitrakopoulou, Nefeli Kadinopoulou Asteriou, Nikos Kalivas, Giannis Karounis, Konstantinos Katsoudas, Sofia Kondylia, Venizelos-Alexandros Michail, Loukiani Papadaki, Emmanouela Pechynaki, Nikos Raptis, Christina Reinhardt, Evgenia Sigalou, Diogenis Skaltsas, Vasilios Skarmoutsos, Periklis Skordilis, Vanessa Spinassa, Olga Spyraki, Alexandros Stavropoulos, Ioannis Tsigkris, Dimitris Tsikouras, Zafeiria Tsirakaki und Christina Vassiliou
Organisiert von Pierre Bal-Blanc mit Assistenz von Eleni Riga.
Eintrittskarten:
10 Euro / ermäßigt 5 Euro (Student_innen, Senior_innen und Arbeitslose)
Karten sind nur am Aufführungsabend am Ticketschalter des Theaters erhältlich, es gibt keinen Vorverkauf.
Annie Vigier & Franck Apertet (les gens d’Uterpan), Avis d’audition, 2017, Theater Karolos Koun (Theatro Technis), Athen, documenta 14, Foto: Stathis Mamalakis
Avis d'audition ist programmiertes Vortanzen, präsentiert als Spektakel. Im Theaterprogramm ist der Aufruf zu diesem Vortanzen abgedruckt, der an Orten verteilt wurde, die von Tänzer_innen frequentiert werden. Er lautet:
"Die französischen Choreograf_innen Annie Vigier & Franck Apertet (les gens d'Uterpan) befragen die Normen, die die Bedingungen der Repräsentation in der Performancekunst diktieren. Als Teil dieser Arbeit im Kontext der documenta 14 werden Vigier & Apertet ein Vortanzen in Athen ausrichten, das der Öffentlichkeit als Spektakel öffentlich zugänglich ist. Im Laufe dieses Vortanzens wollen Vigier & Apertet nicht nur mit zeitgenössischen Tänzer_innen, sondern auch mit einer breiteren Gruppe von Performer_innen zusammentreffen. Das Vortanzen findet am Dienstag, den 21. Februar 2017, von 20 bis 23 Uhr auf der Bühne des Theater Karolos Koun (Theatro Technis), Frynichou Straße statt. Diejenigen Tänzer_innen, die von den Choreograf_innen ausgewählt werden, bei dieser öffentlichen Veranstaltung aufzutreten, werden für den Abend engagiert und erhalten ein einmaliges Nettohonorar von 50 Euro. Anschließend an das Vortanzen erhalten ausgewählte Tänzer_innen ein Engagement für die Mitwirkung bei zukünftigen Stücken, die von (les gens d'Uterpan) im Zuge der documenta 14 und darüber hinaus produziert werden."
Das Publikum ist zu diesem Spektakel eingeladen und verfügt am Tag des Vortanzens über genau dieselben Informationen wie die Vortänzer_innen selbst. Das gesamte Auswahlverfahren findet während dieses Vortanzens statt. Tänzer_innen, die hier „ausscheiden“, müssen entweder das Theater verlassen oder sich unter das Publikum im Auditorium mischen.
Vigier & Apertet mobilisieren mithilfe dieses Werkzeugs des Vortanzens oder Anwerbens von Tänzer_innen die operationalen Eigenschaften eines solchen Apparats für die tatsächlichen Bedürfnisse ihrer neuen Choreografien. Der performative Austausch mit den Tänzer_innen bietet die Möglichkeit, früheren Arbeiten der Choreografen erneut zu begegnen. Avis d’audition schlägt eine erneuerte monografische Präsentation eines choreografierten Stücks vor, das die Codes des Spektakels auseinander brechen lässt, wenn zwischen Wirklichkeit und Spiel keine Unterscheidung mehr möglich ist.
Avis d’audition wurde im Dezember 2008 im Théâtre de Vanves, Frankreich, im Rahmen des 11. Festivals Artdanthé erstaufgeführt.
Annie Vigier & Franck Apertet arbeiten seit dem Jahr 1994 unter dem Namen (les gens d’Uterpan) zusammen. Sie haben einen kreativen Prozess entwickelt, der das gewohnte Feld der Choreografie zunehmend unterwandert. Ihr Werk stellt die Normen in Frage, die die lebendigen Künste und das Ausstellungsmachen leiten. Dabei geht es unter anderem um die Auslotung der Grenzen des Körpers und die Grundsätze der Repräsentation. Ihre Arbeiten wurden an zahlreichen zeitgenössischen Theatern aufgeführt und in einer Vielzahl von Kunsträumen und Museen gezeigt, darunter das Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, das Centre Pompidou, Paris, die Nationalgalerie Prag, das Cultuurcentrum Strombeek, das CAC Brétigny, das CAC Vilnius, das Casino Luxembourg, die Internationale Sinop Biennale, das Fine Arts Museum, Taipei, das Zentrum für zeitgenössische Kunst, Gdánsk, und das ACT Independent Theatre Festival in Sofia. Sie werden vom Île-de-France Regionalbüro für Kulturelle Angelegenheiten – Ministerium für Kultur und Kommunikation – Strukturunterstützung 2017 und vom Départementrat von Essone unterstützt. Ihre Arbeit wird von der Île-de-France-Region gefördert. Annie Vigier & Franck Apertet leben und arbeiten in Paris.
