Vorstellung des Parlaments der Körper von somniloquies (2017), Véréna Paravel und Lucien Castaing-Taylor, 73 min. Engl.
21. Juni: Mit einer Präsentation von Véréna Paravel und Lucien Castaing-Taylor, Volko Kamensky und Jan Peters
In somniloquies fährt die Kamera von Véréna Paravel und Lucien Castaing-Taylor über schlafende, schutzlose, nackte Körper, während auf der Tonspur im Schlaf getätigte Äußerungen, nächtliche Spekulationen und erzählte Träume des schwulen amerikanischen Songwriters Dion McGregor zu hören sind, dessen halluzinatorische, obszöne und sadistische Träume in den 1960er Jahren von seinem Mitbewohner in New York über einen Zeitraum von sieben Jahren aufgenommen wurden. Ein Spektrum von Geistern und Dämonen – heiter und halluzinatorisch, schamlos und skurril, böse und weise – spreizt sich auf, während McGregor schläft. Seine Träume durchlaufen die gesamte Bandbreite unserer Emotionen und sind so eine Kartografie unseres schlafenden Ichs, wenn das Gehirn die Freiheit hat, außerhalb unseres tagsüber herrschenden Regimes von Zustimmung und Zwang sein Garn zu spinnen.
Volko Kamensky is Filmemacher, Künstler und Lehrbeauftragter an der Kunsthochschule Kassel.
Jan Peters ist Videokünstler, Dokumentarfilmemacher und Lehrbeauftragter an der Kunsthochschule Kassel.
Das Parlament der Körper ist der Titel der öffentlichen Programme der documenta 14. Das dazugehörige Filmprogramm stellt eine weitere Schicht in den vielfältigen Experimenten mit neuen Formen der Souveränität dar, die in Form von dissonanten, aber gleichwohl synchronischen Praktiken von Heteroglossie und Heterogenität weit über das hinausgehen, was in den Ausstellungsräumen und in beiden Städten – in Athen und Kassel – stattfindet.