Am 17. August 1944 wurden in Kokkinia (auch bekannt als Nikaia) in der alten Fabrik der britischen Firma Oriental Carpet 75 Mitglieder des griechischen Widerstands von Nazi-Truppen hingerichtet. Hunderte weitere Männer und Frauen aus der Gegend erlitten ein ähnliches Schicksal. Am Ort des Massakers steht heute ein Museum/Denkmal, das die Besucher_innen dazu anhält, diese grauenhafte Episode der griechischen Geschichte zu vergegenwärtigen und sich mit den Geistern der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Aufbauend auf der ikonischen Performance Kokkinia von Maria Karavela (1938–2012) und dem daraus resultierenden, zensierten Film, bringt die Künstlerin Mary Zygouri ein Langzeitprojekt zur Aufführung. Das Projekt, das sich mit dem Klima der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krise in Griechenland, aber auch weltweit beschäftigt, wurde in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde – und den Geistern – vor Ort entwickelt. Wie seinerzeit Karavela präsentiert Zygouri die Ergebnisse ihrer Arbeit in einer Performance und einem begleitenden Film, der währen der Ausstellungszeit zu sehen sein wird.