Alina Szapocznikow
(1926–1973)

„Was mich angeht, so produziere ich seltsame Objekte. Diese absurde und zwanghafte Manie beweist die Existenz einer unbekannten, geheimen Drüse, die aber für das Leben unverzichtbar ist. Ja – diese Manie kann auf eine einzelne Geste reduziert werden, die in unser aller Reichweite liegt. Doch diese Geste genügt sich selbst, sie ist die Bestätigung unserer menschlichen Anwesenheit. Meine Geste bezieht sich auf den menschlichen Körper, diese ‚erogene Zone an sich’, auf ihre undeutlichsten und flüchtigsten Empfindungen. Ich will das Flüchtige in den Falten unserer Körper preisen, in den Spuren unseres Vorübergehens.“
—Alina Szapocznikow


Während des Zweiten Weltkriegs war Alina Szapocznikow (1926–73) als junges Mädchen in mehreren Konzentrationslagern interniert. Nach dem Krieg studierte sie in Prag und Paris Kunst und zog später nach Polen, um dort als Bildhauerin zu arbeiten – anfänglich im Geiste des Sozialistischen Realismus, von dem sie sich später jedoch abwandte. 1963 zog sie wieder nach Paris. Fünf Jahre darauf diagnostizierte man bei ihr Brustkrebs – eine Erfahrung, die sie in ihre Arbeit einfließen ließ.

Gepostet in Öffentliche Ausstellung
Auszug aus dem documenta 14: Daybook