Das Stadttheater Piräus ist ein typisches Beispiel für die Architektur öffentlicher Gebäude im Griechenland des 19. Jahrhunderts. Das nach den Plänen von Ioannis Lazarimos errichtete neoklassische Gebäude dient seit 1895 als Treffpunkt für die Kunstszene der Stadt. Nach dem Ersten Weltkrieg fungierte es als Garnisonskommandantur; in seinen Räumlichkeiten war neben anderen Gewerkschaften auch das Arbeitnehmerzentrum von Piräus untergebracht. 1922, nach der Vertreibung der Griechen von der Westküste Kleinasiens durch die Türken, wurde ein Teil des Theaters in eine Schule umgewandelt, Flüchtlinge nutzten die Theaterlogen als Wohnraum. Hier stellt Alexandra Bachzetsis ihr Projekt Private Song vor, das die sich verändernden Konstruktionen geschlechtsbasierter Identitäten und Affekte in der Populärkultur analysiert. Private Song schlägt die Rahmung als Wahrnehmungsstrategie vor, um die Beziehung der Zuschauer_innen zu den sich auf der Bühne bewegenden Körpern zu hinterfragen, zu unterstreichen oder zu neutralisieren. Dieser Akt des Einrahmens schafft eine fantasmatische Szene, die ihrerseits die Position der Betrachter_innen transformiert.