Wie das Landesmuseum einige Straßen weiter südlich erlebte das Stadtmuseum erst vor Kurzem seine Wiedergeburt. 1979 ins Leben gerufen, ist es in einem typischen Gründerzeitgebäude aus den 1870er Jahren untergebracht und wurde 2016 nach einer langen Umbau- und Sanierungsphase neu eröffnet. Erstmals in ihrer Geschichte nehmen das Stadt- und das Landesmuseum eine wichtige Position in der urbanen Kartografie der documenta ein. Ein Museum widmet sich dem Denken über die Stadt, das andere den Vorstellungen über das (Bundes-)Land: Entsprechend spielen Fragen von Wohnen, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit sowie Überlegungen, was eine Öffentlichkeit und eine Gemeinschaft ausmacht, bei der Gestaltung der Projekte der documenta 14 an diesen beiden Orten eine zentrale Rolle. Im Stadtmuseum überschneidet sich die Darstellung von Stadt mit einer Befragung der zahlreichen Bedeutungen von Staatsbürgerschaft; daraus geht eine stärker selbstreflexive Vorstellung von Stadt hervor.