Eine Diskussion über Demokratie und Krieg
mit Autor und Aktivist Andrew Feinstein und Künstler Johan Grimonprez
moderiert von Marina Fokidis, Leiterin des Künstlerischen Büros der documenta 14 in Athen
Wie ist die Beziehung zwischen Politik und Korporatokratie? Will man den Begriff der Gesellschaft angesichts des Kults der Privatisierung, der von der Korporatokratie propagiert wird, neu denken, dann ist das keine leichte Aufgabe. Der Film Shadow World (2016) enthüllt die harte Wirklichkeit der Korruption hinter dem internationalen Waffenhandel. Der neue Dokumentarfilm von Johan Grimonprez wurde von Andrew Feinsteins vielbeachtetem Buch Waffenhandel. Das globale Geschäft (Originalausgabe 2011) angeregt, einem schockierenden Enthüllungsbericht, der auf einer zehnjährigen Forschungsarbeit basiert. In Athen werden Feinstein und Grimonprez von ihrer Arbeit zwischen Waffenhersteller_innen und -händler_innen, Whistleblower_innen, Staatsanwält_innen und Kenner_innen von Militär und Industrie erzählen. Gemeinsam präsentieren sie Ausschnitte aus dem Film Shadow World und stellen alternative Möglichkeiten der Narration vor, die durch ihre Vorstellungen und die einiger Menschen, die in dem Film vorkommen, deutlich sichtbar werden. Zu diesen Menschen gehören u. a. der uruguayische Schriftsteller Eduardo Galeano, der politische Philosoph Michael Hardt, Journalist David Leigh von The Guardian, sowie der frühere Kriegsberichterstatter der The New York Times, Chris Hedges.
Andrew Feinstein ist weltweit einer der führenden Experten für Korruption und internationalen Waffenhandel sowie Autor des von der Kritik gefeierten Buches Waffenhandel. Das globale Geschäft, auf dem der Film basiert. Andrew Feinstein lebt in London.
Johan Grimonprez bewegt sich zwischen unterschiedlichen Praktiken und Theorie, Kunst und Kino, dem Dokumentarischen und der Fiktion. Bekannt ist er vor allem für seine beiden Filme Double Take (2009) and dial H-I-S-T-O-R-Y (1997). Sein neuer Langfilm Shadow World basiert auf dem Buch von Andrew Feinstein und wurde beim Edinburgh International Film Festival 2016 mit dem Titel Best Documentary Feature Film ausgezeichnet. Johan Grimonprez lebt in Brüssel und New York.