In den 1990er Jahren versuchte eine basisdemokratische Bürgerbewegung aus Studenten und Dorfbewohnern rund um Kosovo, tausende in Fehden verstrickte Familien miteinander zu versöhnen. Die Blutfehden beruhten auf alten, im 15. Jahrhundert als „Kanun des Lekë Dukagjini“ erstmals verschriftlichten Gesetzen. Sobald Bereitschaft zur Vergebung bestand, begegneten sich Angehörige von Opfern und Mörder in einer öffentlichen Versöhnungsversammlung. Das Bedürfnis nach Veränderung war so groß, dass aus diesen Versammlungen alsbald Massendemonstrationen für die Einheit wurden.
Lala Meredith-Vula im Gespräch mit Arnisa Zeqo