Das Hessische Landesmuseum, entworfen von Theodor Fischer, einem deutschen Architekten des Historismus, wurde 1913 eingeweiht. Es war damit eines der letzten großen historischen Museen, die vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs und der späteren Auflösung des Deutschen Reiches eröffnet wurden. Im Gegensatz zur großen Mehrzahl der Kasseler Bauten überstand das Landesmuseum die Bombenabwürfe während des Zweiten Weltkriegs relativ unbeschadet; in der Nachkriegszeit beherbergte es die berühmte und gefeierte Sammlung flämischer und holländischer alter Meister, ab Mitte der 1950er Jahre in einem wegweisenden Arrangement des Gründers der documenta, Arnold Bode. Nach umfassenden Umbau- und Renovierungsarbeiten wurde das neu gestaltete Landesmuseum im November 2016 wiedereröffnet, wobei es der Verfolgung der diffusen Frage nach regionaler Identität weitgehend treu blieb. Die strenge Architektur des Antikensaals und die grelle Heraldik des Wappensaals haben eine Konstellation von Arbeiten der Künstler_innen der documenta 14 angeregt, die zum Teil durch ihr Bekenntnis zu Farbe und Form geeint sind, wobei Abstraktion und Repräsentation einer leichten Identifikation gegenüberstehen.